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Schwarze oder dunkle Eichhörnchen sind hier heimisch

Vera Heck • 30. September 2021
Keine Grauhörnchen

In Deutschlands Wäldern treibt ein Phantom sein Unwesen, das aber schon sehr oft gesichtet wurde. Teils mit dramatischen Folgen. So wurde das „Phantom“ tief in die Mülltonne gedrückt, von Menschen mit Schippen verfolgt oder mit dem Wasserstrahl vertrieben. Doch wie ein Phantom so ist – viele reden drüber, aber wirklich gesehen hat es in deutschen Wäldern noch niemand. Das „Grauhörnchen“.


Sehr oft bekommen wir die Geschichten vom bösen Grauhörnchen erzählt, das die heimischen roten Hörnchen verjagt. Alleine, es handelt sich bei den „dunklen“ um normale europäische Eichhörnchen. Nur mit einer anderen Fellfarbe. Und je weiter man nach Süd-Deutschland kommt, desto dunkler werden die Tiere.  Grauhörnchen gibt es nicht in Deutschland. Leider wird diese Fehlinformation von Medien und Halbwissenden immer wieder wiederholt.


Das hat schon vielen dunkel Eichhörnchen das Leben gekostet. Der Eichhörnchen Notruf hat dagegen eine Kampagne gestartet. Neben Plakaten und Infoveranstaltungen gibt es unter www.keine-grauhoernchen-in-deutschland.de eine Webseite, die weitere Informationen zu dem Grauhörnchen und seiner Verbreitung bietet.


Wer gerne ein Plakat zum Aushäneng haben möchte, kann sich an den Eichhörnchen Notruf oder an uns vom NABU-Rodenbach wenden.

von Vera Heck 8. Februar 2021
Was sind wir doch so tierlieb! 9,3 Milliarden Euro wurden 2019 im Heimtierbedarf umgesetzt. Für Hund, Katze, Wellensittich & Co. nur das Beste. Sei es den Tieren gegönnt. Sobald aber eine Straße gebaut werden soll, vermindert sich die Tierliebe der Deutschen erheblich. Das Allensbach Institut hat in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zum Thema „Ausbreitung von Wildtieren“ interessantes zutage gefördert. Wie „Willkommen sind Wildtiere“ oder auch was ist wichtiger: eine Straße oder das Tier? Die kurze Antwort „Willkommen Wildtier – wenn Du nicht störst“, so Michael Miersch von Allensbach. Die Ausbreitung von Wolf oder Braunbären finden vor allem die jüngere Generation gut. Die Raubtiere stehen aber trotzdem hinten auf der „Willkommensskala“. Der Uhu, Seeadler und Steinbock haben dagegen gute Karten bei den Befragten. Die Freude über Waschbär oder Marderhund sind eher gering. Das liegt vielleicht daran, dass es „Einwanderer“ aus Asien bzw. Amerika sind allerdings schon sehr viele Jahre hier Leben. Oder daran, dass sie gerne die Mülltonnen plündern. Interessanterweise sind Statdbewohner „Toleranter“ gegenüber den Wildtieren als „Landbewohner“, meint man doch, das man gerade auf dem Land wohnt, um Fauna und Flora zu genießen. Ganz schlechte Karten haben Hamster, Fröschen, Vögel und Insekten, wenn der Mensch die Wahl zwischen „Straße“ und „Tier“ hat. Dann rollen die Bagger, egal was auf der Fläche sonst so lebt. Dass es der Mensch damit ernst meint, zeigt die Statistik des Bundesumweltamtes. Aktuell wird jeden Tag eine Fläche von über 100 ha versiegelt. Es z. B. werden Logistikzentren in die Gegend gestellt oder Wohngebiete erschlossen. „Karl der Käfer wurde nicht gefragt“, heißt ein Lied von „Gänsehaut“ aus dem Jahr 1983. Wie würde wohl eine Befragung der Tiere ausfallen mit dem Titel: „Was halten Sie von der Ausbreitung und den Eingriffen des Menschen in die Natur?“ Hier finden Sie die gesamten Ergebnisse der Befragung (2020):
von Vera Heck 4. Mai 2020
Der Storch ist bereits mit seiner Brut beschäftigt. Was frisst so ein Storch eigentlich, wie hält er es mit der Treue und warum bringt er die Babys?
von Vera Heck 25. März 2020
Er gehört sicher zu den auffälligsten Tieren in unseren Wäldern - wenn man ihn den findet. Der Feuersalamander mit seiner schwarzen Haut und den auffälligen gelben Punkten oder Streifen auf dem Körper. Die gelbe Farbe soll Feinde von seiner Giftigkeit überzeugen und tatsächlich hat er hinter den Ohren kleine Drüsen, mit denen er Feinden wie Füchse, Hunde oder Katze anspritzen kann. Für den Menschen ist der etwa 20cm lange Schwanzlurch vollkommen harmlos. Er kommt in feuchten Mischwäldern vor uns versteckt sich tagsüber unter Ästen, Blättern und Gebüsch. Wenn er sich am Tag blicken lässt, dann meist nach einem dicken Regenguss. Das hat ihm den Spitznamen „Regenmännchen“ eingebracht, da er nach dem Regen besonders gut zu beobachten ist. Wie so viele Tiere kann der Feuersalamander nur noch selten in der freien Natur beobachtet werden. Durch Bach- und Flussbegradigungen sowie die Zerschneidung der Natur durch Straßen oder Bahnlinien wird sein Lebensraum immer kleiner. Zudem ist er auf sauberes Quell-Wasser angewiesen, da die Weibchen ihre Larven dort gebären. Die Larven wachsen in Eiern im Mutterleib heran und bilden sich in dem Gewässer zu kleinen Salamandern aus. Feuersalamander können bis zu 15 Jahre alt werden. Ein Pilz aus Asien vernichtet Populationen Neben den Umweltproblemen bedroht ein Pilz die heimischen Populationen. Batrachochytrium salamandrivorans heißt der Pilz, wird aber kurz und passend „Salamanderfresser“ genannt. Der Pilz stammt aus Asien und wurde durch Handelstiere nach Europa eingeschleppt. Während die asiatischen Tiere dagegen immun sind, liegt die Sterblichkeit in Europa fast bei 100%. Leider wurden in den Niederlanden 99,9% der Feuersalamander ausgerottet. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Belgien. 2016 wurde der Pilz erstmals in der Eifel entdeckt. 2017 erfolgte eine Meldung aus Essen. Vermutet wird, dass infizierte Tiere in die Umwelt gelangten oder gezielt im Gartenteich ausgesetzt wurden. Auch in die Natur eingebrachte Steine, Pflanzen o. ä. aus Terrarien mit infizierten Tieren haben zur Verbreitung beigetragen. Wichtig zu wissen: Der Pilz breitet sich durch Wasser und Wasserkontakt aus. Und: Es betrifft nicht nur Feuersalamander, sondern auch andere Lurche wie z. B. Molche. Vorsicht walten lassen Wenn man in der Natur unterwegs ist oder sich für Amphibien interessiert, ist es daher notwendig Sicherheitsregeln zu beachten, um den Pilz aus Versehen nicht weiterzuverbreiten: - Gehen Sie in Fließgewässern nur stromabwärts - Gehen Sie nicht in unterschiedliche Gewässer ohne die Schuhe vorher desinfiziert zu haben - Bitte die Hände und die Ausrüstung desinfizieren - Die Desinfektion kann über entsprechende Mittel erfolgen oder durch ein Erhitzen des Equipments auf über 60° Celsius - Tiere nur in die Hand nehmen, wenn es unbedingt notwendig ist. Danach gründlich Hände waschen oder Einmalhandschuhe nutzen - Amphibien die an einem Amphibienzaun in einem Eimer „gefangen“ werden, nach Auffälligkeiten untersuchen. Möglichst Einmalhandschuhe pro Gebiet/Auffangeimer benutzten. Sichtbar kranke Tiere separieren und einen Abstrich machen. Nach Beendigung der Arbeit Eimer und Material desinfizieren oder austauschen - Niemals gekaufte Tiere in die Natur einbringen - Kranke oder tote Tier melden Um Krankheiten und Seuchengebiete möglichst schnell zu erkennen, bittet der NABU um Hilfe: „Die Krankheiten und Krankheitsbilder sind nicht oder kaum mit dem bloßen Auge an den Amphibien feststellbar. Sollten Ihnen jedoch mehrere tote Amphibien am und im Gewässer auffallen oder sonstige Auffälligkeiten der Tiere (etwa sichtbare Hautgeschwüre, Hautablösungen ohne Verletzungseinwirkung und Ähnliches) melden Sie uns dies bitte mit Angaben zu Ort mit Koordinaten, Datum und Uhrzeit, Name und Kontakt des Finders, gerne auch mit Belegbildern“, so Tom Kirschey vom NABU. Feuersalamander goes Online - bitte melden! In Zusammenarbeit zwischen NABU, Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie sowie der Justus-Liebig-Universität in Gießen ist das Meldenetz für Salamander entstanden. Unter diesem Link finden sich weitere Informationen sowie die Meldestelle für tote Fundtiere.
von Vera Heck 19. Februar 2020
Ach, wie niedlich. Ein Häschen! Oh, das sitzt hier ganz alleine. Wo ist denn die Hasenmama? Das kleine Tier verhungert hier bestimmt. Da muss man sich kümmern. Komm, nimm mal deinen Schal und Wickel es gut ein. Und schwups, wurde aus einer gut gemeinten Tat, die Entführung eines Feldhasen. Durch die milde Witterung in diesem Winter gibt es schon viele Feldhasen und Wildkaninchen-Kinder. Fast täglich melden Spaziergänger „verlassene“ Hasenkinder in den Aufzuchtstationen oder bei Tierärzten. Jedem aufmerksamen Mitmenschen kann man nur einen Rat geben: Sitzen lassen, wo es ist! Die Feldhasenmutter hat es dort abgesetzt und wird 1 oder 2-mal am Tag nach dem Kleinen sehen und es säugen. So lange sitzt der Hase in seiner „Sasse“, wie die Mulde in der Fachsprache genannt wird. Natürlich sind die kleinen Tiere Gefahren durch z.B. Greifvögel ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass durch freilaufende Hunde oder streunende Katzen das Gefahrenpotential nicht erhöht wird. Meister Lampe geht es an den Pelz In Deutschland gibt es etwa 3 Mio. Feldhasen. Das Weibchen kann 3-4mal in Jahr Nachwuchs bekommen. Pro Wurf können es 4-6 voll entwickelte Jungtiere sein. Doch die meisten Tiere überleben das erste Jahr nicht. Zusätzlich wird der Lebensraum durch Neubaugebiete sowie durch die intensive Landwirtschaft jedes Jahr reduziert. Durch die vollständige Ernte der Felder fehlen dem Hasen nicht nur Nahrungsangebote, sondern auch Schutzmöglichkeiten. Er gilt zwar als ein „Meister der Tarnung“, aber auf den „sauberen“ Feldern hat auch er es schwer, sich vor Greifvögeln oder Füchsen zu verstecken. Neben diesem „natürlichen“ Verlust kommen noch ca. 60.000 tote Hasen durch den Straßenverkehr hinzu. Somit ist der Feldhase, der bis zu 80KM/h rennen kann, eine bedrohte Spezies. Feldhasen sind Einzelgänger und meist nachtaktiv. Ihrem Standort bleiben sie einem Leben lang treu. Autofahrer im ländlichen Raum sollten daher darauf achten, die Geschwindigkeiten in Populationsgebieten anzupassen. Da freuen sich zusätzlich Igel, Eichhörnchen, Frösche oder auch Kaninchen. Kaninchen haben es auch nicht leichter Kaninchen bringen ihren Nachwuchs in einem Bau zur Welt. Die Kleinen bleiben auch so lange dort sitzen bis sie groß genug sind für den tagtäglichen Kampf in der Natur. Aber auch dann lassen sie sich nur kurz in der „Öffentlichkeit“ blicken. Ihr Leben findet meist in ihrem unterirdischen Bau statt, wenn sie nicht durch Hunde oder spielende Kinder ausgegraben werden. Trotz 4-6 Würfen im Jahr, stehen die Kaninchen seit 2009 auf der roten Vorwarnliste des Bundes. Auch sie fallen dem immer enger werdenden Lebensräumen zum Opfer und Krankheiten machen ihnen das Leben zusätzlich schwer. Neben der Myxomatose können Kaninchenpopulationen beispielsweise von neuen Viruserkrankungen wie der Hämorrhagische Kaninchenkrankheit betroffen sein. Oft werden Tiere mit auffällig geschwollenen Augenlidern oder eitrigen Augen- oder Nasenausfluss gefunden. Myxomatose ist für Kaninchen hoch ansteckend und führt in der Regel zum Tod. Die Krankheit ist meldepflichtig. Hier ist Hilfe notwendig Was aber tun, wenn man auf ein sichtbar verletztes Feldhasen- oder Kaninchenbaby stößt oder es vollkommen untypisch im Rinnstein oder auf der asphaltierten Straße sitzt? Oft bringt auch die Katze solch ein „Geschenk“ mit nach Hause. Idealerweise holt man einen Karton oder Korb und setzt es rein. Anders als z.B. Eichhörnchen benötigen sie keine zusätzliche Wärme, da ihr Fell dicht genug ist. Auf die Gabe von Traubenzucker/Zuckerwasser bitte verzichten. Maximal etwas Kamille- oder Fencheltee (handwarm) anbieten. Niemals Katzen- oder Kuhmilch verabreichen. In Deutschland gibt es viele Päppler und Aufzuchtstationen, die sich mit Feldhasen und Kaninchen auskennen. Gerne stehen die Helfer mir Rat und Tat zur Seite. Auch eine „Überführung“ zu „jeder Tageszeit“ ist in der Regel möglich. Erste Hilfe gibt es z.B. bei Steffi aus Hessen, zu finden unter https://www.facebook.com/lovemyfurryfamily. Sie hat schon vielen Langohren ins Leben geholfen. Auf Facebook gibt es zudem die Gruppe „Wildtiernotfälle“ und bei Bunnyhilfe.de gibt es zahlreiche hilfreiche Tips. Die Päppler und Stationen sind untereinander eng vernetzt, so dass schnell und kompetent geholfen werden kann. Schau mir in die Augen, Kleiner Um das richtige Tier zu melden, muss man dem kleinen Findling einfach nur tief in die Augen schauen. Wildhasen haben eine braune Iris und dunkle Pupillen während Wildkaninchen dunkle „Knopfaugen“ haben. Wildkaninchen kommen nackt zur Welt, Hasen haben bereits Fell. Aber auch wenn Sie nicht sicher sind, ob nun Hase oder Kaninchen, zögern sie nicht, die Wildtierhilfen zu kontaktieren. Quellen: NABU, Deutsche Wildtierstiftung, https://bunnyhilfe.de Blog-Foto: Steffi, https://www.facebook.com/lovemyfurryfamily Foto: Pixabey
von Vera Heck 28. Januar 2020
Der Winter ist zu warm, die ersten Stürme der Saison fegen über das Land und schon werden die unterschiedlichsten Wildtiere im Garten, im Wald oder auf der Straße gefunden. Doch was tun, wenn man einen Igel, Feldhasen, Siebenschläfer oder gar eine Eule oder eine Fledermaus findet? Zu aller erst – Ruhe bewahren und Helfen. Weiterlaufen oder -fahren ist (hoffentlich) keine Option. Natürlich gibt es Krankheiten bei Wildtieren, die sich auf den Menschen oder auf Haustiere übertragen können. Aber deswegen einen unterernährten Igel oder eine kleine Fledermaus dem eigenen Schicksal zu überlassen? Es ist sehr einfach einem Tier zu helfen. Die „Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger“ (IGHW) gibt dazu praktische Tipps, die jeder befolgen kann. • Bleiben Sie ruhig! Es ist eine Ausnahmesituation, die stresst und in der man nichts falsch machen möchte, aber übereiltes Vorgehen ist nicht zielführend. • Achten Sie bitte immer auf Ihre eigene Sicherheit - bei Verkehrsopfer Unfallstelle absichern, Schutzweste anziehen. • Tier bei der Bergung/Sicherung am besten mit Tuch oder Jacke abdecken. • Tier immer ruhig und dunkel unterbringen. • Bitte einem Notfall kein Wasser oder Futter geben und das Tier warm halten! • Jungtiere sollten immer warm gehalten werden - Wärmeflasche o. PET Flasche gefüllt mit warmen Wasser o. Reissocke o. Kirschkernkissen - immer mit Handtuch umwickeln. • Bitte Kinder und Haustiere fernhalten. Ist das Tier äußerlich verletzt, z.B. durch einen Vogelangriff oder durch eine Kollision mit einem Auto, bringen Sie das Tier bitte direkt zu einem Tierarzt! Meistens behandeln Tierärzte diese Tiere kostenfrei und in der Regel haben sie Kontakt zu Fachärzten oder zu einer passenden Auffangstation. Hier wird geholfen Auf der Webseite der Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger findet man weitere Informationen und eine Telefonnummer, an die man sich im Bedarfsfall wenden kann. Außerdem ist der Eichhörnchen Notruf unter 0700 – 200 200 12 täglich erreichbar. Auf der Webseite „Pro-Igel“ sind Kontaktadressen von bundesweiten Auffangstationen aufgeführt. Aber auch im Internet wie auf Facebook finden sich zahlreiche Auffangstationen oder Gruppen, (z.B„Wildtiernotfälle“), bei denen man schnell und bundesweit Hilfe bekommen kann. Wer sich mehr mit der Erste Hilfe für Wildtiere beschäftigen möchte, findet in der IGHW "Notfallbroschüre" viele wertvolle Informationen über die verschiedensten Tiere. Einfach hier klicken zum herunterladen. Bilder: Pixbey & IGHW
von Vera Heck 15. Januar 2020
Igel sind allzu putzige Tierchen, die schön anzuschauen sind. Allerdings sollte man ihnen nicht im Winter begegnen, da sollten sie ihren wohl verdienten Winterschlaf halten. So von November – März ist eigentlich Ruhe rund um das Igel-Schlafzimmer angesagt. Dennoch kommt es vor, dass Igel ihren Winterschlaf unterbrechen. Zum Beispiel durch die Knallerei an Silvester, weil es zu warm ist oder aber nicht genug Futter im Herbst aufgenommen werden konnte. Wenn man solch einem „Winter-Mecki“ begegnet, bitte unbedingt erstmal beobachten bevor man ihn ins Haus holt, um ihm zu helfen - oder gar seinem Schicksal überlässt. Ist er nur kurz aufgewacht, weil z.B. ein Hund sein Versteck gestört hat, er aber sonst sehr kräftig (über 800g) und agil wirkt, kann er ggf. auf der Suche nach einem neuen Heim sein, ehe er sich wieder einmummelt. Hier kann man das Tier mit einem Igelhaus aus Holz in seinem Garten unter Gebüsch und Blättern helfen. Wann muss geholfen werden?! Wirkt das Tier aber apathisch, sehr dünn oder torkelt es gar, sollte man das Tier vorsichtig in einer Papp- oder Plastikschachtel aufnehmen. Wirkt das Tier unterkühlt, weil es frostig kalt ist, bitte das Tier auf eine mit Tüchern bedeckte Wärmflasche legen. Bevor das Tier seine normale Körpertemperatur von 36° Grad erreicht ist, bitte nicht füttern. Ansonsten nimmt der Findling gerne Rührei (ohne Salz/Pfeffer) weiches Katzenfutter oder gebratenes, ungewürztes Hackfleisch an. Wasser, niemals Milch zum trinken geben. Um dem Tier weiterzuhelfen, ist es unbedingt ratsam den Igel in erfahrene Hände zu geben. Die Initiative „Pro-Igel“ hilft hier beispielsweise weiter. Unter http://www.pro-igel.de findet der Tierfreund erste Ratschläge, viele wichtige Informationen aber auch Adressen für Auffangstationen. Interessant ist dort auch beschrieben, wie man seinen Garten möglichst Igelfreundlich gestalten und sie bei der Nahrungsaufnahme unterstützen kann. So viel ist dafür gar nicht nötig, um dem stacheligen Wildtier zu helfen und ihnen einen sichern Winterschlaf zu bieten. Und wer gerne ganz schnell ein eigenes Igelhaust bauen möchte, findet hier den perfekten Bausatz . Der Igel hat es nicht nur verdient, sondern leider auch nötig.
von Vera Heck 3. Januar 2020
Sieht man ein Eichhörnchen durch die Bäume springen oder suchend auf dem Boden hin und herlaufend, dann ist auch der Eichelhäher oft nicht weit. Denn wie auch das Eichhörnchen steht der Rabenvogel auf Nüsse oder Eicheln und versteckt sie ebenso als Futterreserve wie die kleinen Waldkobolde. Hat man etwas Zeit kann man sehr oft beobachten, dass der Eichelhäher eine eben vom Eichhörnchen vergrabene Nuss direkt wieder aus dem Boden pickt und verspeist. Praktisch für ihn. Für das Eichhörnchen stellt das unter normalen Futterbedingungen kein Problem dar, vergräbt es doch Unmengen Nüsse und vergisst des Öfteren wo sie noch gleich vergraben wurden. Aber die Masse machts. Irgendwo findet das Hörnchen wieder einen Snack, der sich lohnt ihn auszugraben. Der Eichelhäher dagegen hat ein besseres Gedächtnis als sein fideler Geselle. Man schätzt, dass sich ein Eichelhäher bis zu 6.000 Nahrungsverstecke inkl. „Verfallsdatum“ merken kann. Fliegende Alarmanlage Da aber Vogel und Nagetier gemeinsam viele Nüsse oder Eicheln liegen lassen oder nicht mehr finden, gelten beide Tiere als „Wald-Aufforster“. Nach dem Sturm Kyrill wurden in einigen Waldgebieten Eichelhäher sogar gezielt zur Wiederaufforstung „eingesetzt“. Auch gilt der Eichelhäher als „Alarmanlage“ des Waldes. Der aufmerksame Vogel warnt seine Umgebung vor Eindringlingen und Fressfeinden wie Füchse oder den Menschen. Und hier schließt sich wieder der Kreis zum „Gefährten Eichhörnchen“. Denn der prächtige Vogel kann wunderbar Vogelstimmen imitieren. Zieht ein Habicht seine Kreise, warnt er seine vierbeinigen „Futterlieferanten“, aber auch die eigene Sippe, in dem er den Ruf des Raubvogels imitiert. Und Schwuppdiwupp ist das Eichhörnchen idealerweise unter dem nächsten Busch verschwunden. Als „Dank“ hinterlässt der „Puschel“ bestimmt wieder irgendwo eine Nuss.
von Reinhard Lukas 12. Dezember 2019
Aus dem Steinbruch in Rodenbach kommen nicht nur die Steine für die Wahrzeichen in dem fast 1000 Jahre alten Ort, vielmehr gibt es dort seltene Pflanzen und Insekten zu bestaunen. Damit das so bleibt, muss der Mensch sich daraum kümmern.
von Vera Heck 27. November 2019
Viel ist über das Bienensterben in den letzten Monaten und Jahren berichtet worden. Teils mit drastischen Bildern und Überschriften wurde das Sterben der Biene dargestellt. Im Fokus dabei: Die Honigbiene. Aber so schlecht geht es der kommerziell genutzten Honigbiene –zum Glück – gar nicht. Seit 2014 ist die Zahl der Honig-Bienenvölker von 674.610 auf 815.238 in 2018 gestiegen (1). Trotz der hohen Sterblichkeit der Bienen durch die Varroamilben, wurde der Bestand der Honigbienen nicht ernsthaft in Gefahr gebracht. Etwas anders sieht es bei den Wildbienen aus. Etwa 500 Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Rund 50% davon sind im Bestand gefährdet. Die Honigbiene gehört zur landwirtschaftlichen Produktion, ähnlich wie Schweine oder Rinder. Sie sind ein Wirtschaftsfaktor, da Imkereien mit der Zucht von Bienen und dem Ernten von Honig Geld verdienen. Wer isst nicht gerne ein leckeres Honigbrötchen? Für die Bestäubung sind beide Arten von Bienen wichtig. Honigbiene vs. Wildbiene Da aber der Bestand der Honigbiene steigt und die Wildbienen weniger werden, ist in der Wissenschaft ein Streit entstanden. Schadet die Honigbiene der Wildbiene? Nimmt die Honigbiene der Wildbiene die Nahrung und den Lebensraum weg und überträgt die domestizierte Biene ggf. Viren auf ihre Verwandten in der freien Wildbahn? Die Wissenschaft ist sich nicht einig ob das wirklich so ist. Die Tendenz geht eher dahin, dass sich die Hong- und Wildbienen ergänzen. Fakt ist aber: „Die derzeit verfügbare wissenschaftliche Datenlage lässt nicht den Schluss zu, dass die Präsenz von Honigbienen pauschal ein Risikomoment für Wildbienen darstellt. Nachgewiesenermaßen bedrohlich für Wildbienen sind jedoch u. a. der Verlust von Lebensraum durch Habitatzerstörung und –fragmentierung, die Überdüngung von Magerstandorten durch Stickoxidemissionen und intensive Landwirtschaft, der Klimawandel sowie der Einsatz diverser Insektizide.“ (2) Wer sich näher damit beschäftigen möchte, findet die „Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V.“ hier. Was tun? Was kann aber getan werden damit es allen Bienen, Wildbienen oder Hummeln besser geht? Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit empfiehlt für den Schutz der Tiere folgende Maßnahmen, an dem sich zum Teil auch jeder Interessierte beteiligen kann: Imker: • konsequente Bekämpfung der Varroamilbe und Versorgung der Bienenvölker. • Landwirte: konsequente Einhaltung der Bienenschutzverordnung sowie Ausbringung auch der als nicht bienengefährlich kategorisierten Pflanzenschutzmittel erst nach der täglichen Hauptflugzeit der Bienen. Weiterhin Blühflächen anlegen. • Kommunen, privat Personen, Firmen, usw.: Nahrungsangebote für Bienen schaffen. Den Wildbienen helfen vor allem: • Vermeidung der weiteren Zerstörung von Lebensräumen, • möglichst Verzicht auf das Mähen oder Mähen von Wegrändern etc. zum richtigen Zeitpunkt, nämlich nach der Blüte, und bevorzugt Staffelmahden durchführen, • besseres Angebot an Nährpflanzen, • sinnvolle Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und möglichst eine Ausbringung der Pflanzenschutzmittel außerhalb der Flugzeiten der Bienen (https://www.stadtbienen.org/wissen/bienenwissen/bienenjahr/). Eigene Wildbienen im Garten Wer einen Garten hat, kann zudem Nisthilfen an geschützten Stellen anbringen. Zu bekommen sind die Nisthilfen u.a. unter www.bienenhotel.de . Dort können auch Kokons mit Mauerbienen bestellt werden, sodass man im Frühjahr seine „eigenen“ Wildbienen in die Natur einbringen kann und so aktiven Tier- und Umweltschutz betreibt. Quellen: 1. https://www.heise.de/tr/artikel/Statistik-der-Woche-Bienenpopulation-gestiegen-4414172.html 2.https://deutscherimkerbund.de/userfiles/Wissenschaft_Forschung_Zucht/Stellungnahme_AG_Konkurrenz_Wild-_und_Honigbienen.pdf Fotos: Pixabey
Sollen wir unsere heimischen Vögel im Winter füttern?
von Reinhard Lukas 18. November 2019
Ist es sinnvoll die zuhause gebliebenen Vögel im Winter mit Futter zu unterstützen? Wir sehen es als durchaus sinnvoll an,
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